DIORAMA

Jahresausstellung 2019


Kunstbeschau - Ausstellungssituation und Situation der Ausstellung

Leicht benommen von Menge und Vielfalt der Kunstwerke betreten die Besuchenden der Jahresausstellung den Raum der Klasse Pitz. Sie gehen eine Rampe entlang, die ein minimalistisches Geländer links und rechts der Tür einrahmt. Sie führt auf eine Plattform in der Mitte des Raums. Jenseits der Abgrenzung stehen Arbeitsplätze - und Studierende.
Sie beschauen die Studierenden, diese arbeiten und performen - im steten Bewusstsein der Situation. Doch wer ist hier hinter der Absperrung zum Kunstwerk, wie man es aus manchen Museen kennt, wer davor? Wo beginnt die Arbeit, wo endet sie?
Das Diorama der Klasse Pitz reflektiert die Situation der Jahresausstellung. Die Besuchenden kommen, um Entwicklungen, Prozess an der Akademie zu sehen, mitzuerleben - aus Schaulust. Studierende präsentieren ihre Arbeiten einem Publikum, jede*r in eigener Weise, und beobachten genau die Reaktionen. Die Akademie wird für ein paar Tage zum Ort der Präsentation der Produktion der Studierenden, anstatt ein Ort des Produzierens zu sein. Die Rolle der Arbeiten der Studierenden ändert sich, genauso wie soziale Dynamiken. Die Akademie wird durch die Jahresausstellung in einen für diesen Ort der Lehre, des Experiments und der Produktion artifiziellen Zustand versetzt.
So zeigt die Klasse Pitz in ihrem Diorama eine künstlichen Ateliersituation - angelehnt an Atelier-Dioramen, populären Vorstellungen einer Akademie und nachgestellten Atelier-Räumen in Künstlerhäusern - und “Kunstproduktion” in der Akademie.

Texte: Tabitha Nagy
Zeichnung: Gemma Meulendijks


RAUM EG.20