Vernissage: Donnerstag, 5. Mai 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 6. Mai - 29. Mai
Öffnungszeiten: Di. - Sa. 13 - 19 Uhr, So. 11 - 17 Uhr
Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten
Sophienstraße 7A, 80333 München
kunstpavillon.org
Design by John Haag
KLASSE PUBLIK an allen Dienstagen: 10, 17. und 24. Mai, 16 Uhr
Workshop - Die Modul-Leiter und die Stadt - von Carmen Arias: 19, 20. und 21. Mai, 17 Uhr
Programm der Veranstaltungen: www.klassepitz.de
Finissage + Präsentation des Katalogs: Samstag 28. Mai 16 Uhr
Kein Plan widersteht der ersten Berührung.
Der Kunstpavillon steht auf dem Gelände von Münchens ehemaligen Botanischen Garten. Manche der Pflanzen, die ursprünglich in den Alten Botanischen Garten verpflanzt wurden, wurden später umgezogen und sind im heutigen Botanischen Garten, nahe dem Schloss Nymphenburg, zu sehen. Die meisten Pflanzen in Botanischen Gärten sind nicht-einheimisch und wurden im Rahmen kolonialistischer Bestrebungen nach Europa gebracht, als ‘exotische’ und ‘neu-entdeckte’ Arten. Botanische Gärten dienten als Werkzeuge der Ausbeutung von Land und Vegetation der besetzten Gebiete. Heute können einige der in europäischen Botanischen Gärten ausgestellten Pflanzen nicht mehr in ihren heimatlichen Lebensräumen gefunden werden, sie gelten als bedroht oder ausgestorben.
Die Klasse Pitz bezieht sich auf diese Geschichte, ausgehend vom breiteren Thema der Botanik, und untersucht die Abgrenzungen zwischen Mensch und Natur. Kontroll-Methoden über Natur werden dekonstruiert und es wird dazu aufgefordert Pflanzen als bewusste Lebewesen wahrzunehmen. Als Zeug*innen und Beobachtende mit starken, verbundenen Wurzeln, wird die Pflanzenwelt sicherlich das Ende der Menschheit überleben. Letztlich brauchen wir die Natur mehr, als sie uns braucht - vorausgesetzt wir beharren weiterhin auf dieser Zwiespaltung.
23 künstlerische Positionen aus der Klasse zeigen eigenständige Arbeiten, die Pflanzen nachahmen oder dokumentieren, zukünftige Umwelten imaginieren, sich auf künstliche Manipulationen und Technologie beziehen und rituelle Beziehungen in die Pflanzenwelt einführen. Die Wände des Kunstpavillons bleiben leer, da es in einem Gewächshaus kaum möglich wäre, Kunstwerke an die Wand zu hängen.
Diogo da Cruz
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No plan withstands the very first touch.
The Kunstpavillon is located in the grounds of Munich's former botanical gardens. Some of the plants growing today at the current botanical gardens in Munich-Nymphenburg were first planted in these grounds, next to the central train station. Most of the current plant species are non-native and were brought to Europe as part the colonial project, as an exercise in the study of ‘exotic' and unidentified species. Historically, botanical gardens were crucial tools for the exploitation of the Indigenous land and vegetation of the occupied territories. Many of the plant species exhibited in European botanical gardens cannot be found in their native habitats anymore, a common outcome of colonial exploitation.
Klasse Pitz wishes to reference this history, departing from the broad theme of botany, to critique the alledged distinction between humankind and nature. Deconstructing accepted methods of control over nature, one is challenged to perceive plants as sensitive and sentient beings, extracted against their will. As observers and witnesses of human endeavours, with strong and interconnected roots, the vegetal world will surely outlive the extinction of the human race. After all, we need 'nature’ far more than ‘she' needs us - assuming that we still insist on this dichotomy.
23 artistic positions from the class present individual works that document or mimic plants, speculate on future environmental scenarios, refer to artificial enhancements of technology, and introduce ritualistic relationships to the plant kingdom. The walls of the Kunstpavillon remain bare because it is impossible to hang a work in a glasshouse.
Diogo da Cruz
Photos: Constanza Meléndez